Buccaneers warten auf den Saisonstart Training im eigenen Garten

23 Apr 2020 - 09:29

Bückeburg/Helpsen (mm-21.04.20). Während bei anderen Sportarten die Frage nach einer alternativen Saison aufkommt oder gar die Saison abgebrochen wird, sind die Baseballer aus Bückeburg gerade erst in die Vorbereitungsphase gestartet.

Die Bundesligen hätten jetzt schon die ersten zwei Spieltage gemeistert, auch die Importspieler hätten schon Einsätze bekommen. Die Verträge gelten, wie auch im Fußball, immer nur für eine Saison und sind daher zeitlich beschränkt. Die Spielpläne standen hier schon im Februar fest: Inklusive der Postseason, also den Aufstiegs- und Abstiegsspielen, geht der Plan mit bis zu 20 Spieltagen zu je zwei Spielen am Tag bis in den Oktober. Dass dies Auswirkungen auf unteren Ligen haben wird, sollte hier jedem klar sein. Das Nachholen der Bundesligaspiele hat oberste Priorität.

„Da wir unsere Saison erst ab dem 10.5. diesen Jahres geplant haben, fällt bei uns bisher noch kein Spiel aus“, so Trainer Adrian Staaks, der eigentliche Grund liegt aber an der Festivität vor der Saison. Hier war eigentlich eine Hochzeit geplant, die ja natürlich nicht gefeiert werden kann.

Training können die Buccaneers nur zu Hause im eigenen Garten oder ab und an auf dem Platz mit genügend Abstand individuell machen. Dazu hat Trainer Adrian Staaks die Rüstkammer der Buccaneers geöffnet und Equipment an willige Spieler verliehen. Das Equipment zirkuliert dann immer nach einer Reinigung innerhalb der Mannschaft.

Da die Jugendabteilung insbesondere durch den Neigungskurs an der IGS Helpsen innerhalb von einem halben Jahr wieder neu erwachsen ist, kann dieses Jahr wieder eine Jugendmannschaft an den Start gehen.

Weiterhin stabil ist auch die Herrenmannschaft, die sich vor einem Jahr aus der Spielgemeinschaft mit den Fischbeck Sharks gebildet hat. Zwei Abgänge zu einem anderen Verein mussten die Buccaneers jedoch verkraften. Marvin Magerkurth wird künftig für die Ricklingen Blue Eagles auf dem Werferhügel stehen, ebenso ein weiterer Spieler. Bei letzterem war der Transfer nicht ohne Probleme vonstatten gegangen. Dem Vereinskonto fehlte noch ein ganzer Jahresmitgliedsbeitrag.

Erschwerend kam hinzu, dass der Spieler zwar zu einem Ligaspiel abgesagt hatte, sich dann aber als Schiedsrichter selbst eingeteilt hat. Für den Einsatz des einen Schiedsrichters musste dann eine dreistellige Summe vor Ort bezahlt werden. Der Abgang des Spielers wurde innerhalb der Mannschaft allgemein als notwendig angesehen und nach Entrichtung des fälligen Betrags schnell vollzogen.

Hinzu kommen wieder vier neue Spieler, die in der Winterpause und während des Hallentrainings angeworben werden konnten. Außerdem konnten Samuel Insinger, Benjamin Vaartmann, Christoph Lange und Sophie Burk ihre Reife unter Beweis stellen und haben eine Freigabe, um in der Jugend und in der untersten Erwachsenenliga zu spielen. „Die freie Zeit und die ausgefallenen Flitterwochen wollen wir nutzen und am Platz kräftig werkeln“, so Staaks.

Wenn man über den Platz hinter der IGS Helpsen schaut, liegen dort seit Monaten Baumaterialien, und ein Grundgestell eines mobilen Dugouts, ein Mannschaftsunterstand, steht dort bereits und wartet darauf, verkleidet zu werden. Zudem wurde ein Materialcontainer von der Barbara Erzbergwerke GmbH gespendet und eine Plattform hinter der First Base für den Scorer aufgebaut (Foto).

Jedoch ist auch die Rasenfläche durch die letzten trockenen aufeinanderfolgenden Sommer stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Trotz Nachsaat und Pflege half es nichts, man muss nochmal ran. Eine Bewässerung gibt es nicht, ebenso wenig Strom oder Beleuchtung. Stück für Stück müssen hier Lösungen geschaffen werden, die helfen, aber auch günstig sind. Eine Investition seitens des Landkreises wird hier nicht stattfinden.

„Wir baten um eine Nachsaat und eine Auffrischung der Rasenfläche, die durch das Feuerwehrzeltlager belegt war. Da kam leider nichts. Eine Rasenfläche ist es jetzt nicht mehr, eher eine Unkrautfläche. Der heiße Sommer verbrannte dann den Rest“, so Trainer Staaks. Die Feuerwehr hat im Nachgang noch vieles auf eigene Faust gerade gerückt und damit mehr getan, als vorher vereinbart worden war. Für den Rest seien andere Leute zuständig.

„Wenn man sich mal beim Einkaufen sieht, sagen wir uns eigentlich immer, dass wir es nicht mehr aushalten. Wir wollen endlich loslegen – hoffen wir, dass die Saison bald losgeht!“